Vanoise Bergtour 09/1994
Eine kurze und feuchte Bergtour durch den franzoesischen Vanoise-Nationalpark.
donnerstag frueh:
wetterbericht bringt
finstere aussichten fuer den
westalpenraum
also: donnerstag mittag los und
ab suedtirol
bis verona der totale
weltuntergang, trotzdem: DURCH
!
ab mailand allmaehliche
wetterbesserung,
in turin dann die
entscheidung, endgueltig auf
die
ersatzvariante korsika zu verzichten und doch
in die franzoesischen alpen zu
fahren
also: rein in den zug
und ab nach
modane (am vanoise nationalpark suedlich
des mont blanc) dort 1.45
angekommen,
schlafsack ausgerollt und bis um acht
geratzt, 8.00 petit dejeuneur,
dann
verpflegung kaufen und losmarschiert
sagenhafte landschaft, nur der
wald ist schon
ziemlich tot, aber das kennt
man ja
menschenleere urlandschaften
in der
alpinzone, abends biwak, baerischer
frost, einzigartiger
sternenhimmel, abendbrot
ab frueh um drei wetterwechsel
(warm) und
regen bis um zehn, deshalb langeweile
ab um sieben weil man im
biwaksack eben nur
liegen kann
dann los und gewaltmarsch bis
zur naechsten
nationalparkhuette, wieder top wetter, sagenhafte fernsichten,
adler und
murmeltiere, kiloweise heidelbeeren
verschlungen
die huette wie man das von den
franzosen
kennt, sehr viel lockerer als in
den deutschsprachigen alpen,
ausserdem einen
ganzen schlafsaal fuer mich
im morgengrauen los nach
"klein-island" einem hochplateau an einem der
groessten alpengletscher,
verschaerftes
island wetter, orkan, eisige kaelte
aber eben auch ein ganz
herrliches
island-feeling
erstklassige wolkenschauspiele,
steinboecke,
gletscherbrueche, wasserfaelle
hochmoore
gegen 10.30 uhr wetterwechsel,
es wird
nacht und der gewittersturm bricht
los
zurueck zur huette, heissen
kaffe schluerfen,
regenklamotten an und abstieg
aus dem vanoise (waere nach
meinem zeitplan
aber eh faellig gewesen, alldieweil
die vanoise tour nur ein
3-tage-trainingsritt
fuer den mont blanc sein
sollte)
dann nach chambery und annecy
(meine
absolute lieblingsstadt in frankreich)
zwecks einen tag regenerieren,
ausruestung
nachkaufen etc. und dann
ab nach chamonix
auf der hinfahrt noch einen
blick zum mont
blanc erhascht, dann wieder
weltuntergang
und dabei ist es dann auch
geblieben
also rueber nach courmayeur,
wetterbericht
anhoeren, keine besserung fuer
die naechsten fuenf tage zu
erwarten
also: rein in den
zug, ab nach
bozen und dort espresso schluerfen, durch
berge von obst durchessen,
schlafsack kaufen
(800g schwer, volumen gegen null)
als kroenung meiner super-light
biwakausruestung (das gesamtgewicht einer
ordentlichen bergtouren- bzw.
fahrradausruestung darf 10kg niemals
ueberschreiten, damit bei
bedarf noch
groessere mengen wasser und verpflegung
mit in den rucksack passen)
dann gegen nachmittag zog es
dann auch
ueber suedtirol zu und ich fasse den
historischen entschluss, heute
wieder auf
arbeit zu gehen und die verblei-
benden zwei urlaubstage lieber
fuer einen
zweiten mont blanc versuch
aufzuheben
tja, und jetzt sitze ich
wieder hier und
hacke
das leben ist eben
ungerecht
trotzdem muss ich sagen,
in den
fuenf tagen war allerhand los und von
der summe dessen was ich so
alles gesehen
habe, war der wirkungsgrad
der ganzen aktion
ausserordentlich hoch
es gruesst
- bauer
-
DER WEG IST DAS ZIEL !